Historie der Bruderschaft
Was wir über unsere Geschichte wissen
Wie alt die St.-Sebastianus Bruderschaft Himmelgeist tatsächlich ist, weiß niemand so genau.
Gesichert ist nur, dass der 18. Schützenkönig Henrich Conen geheißen hat. Denn im Pfarrarchiv ruht ein Verzeichnis der Schilder an der Königskette . Die Aufzeichnungen stammen von Pastor Joannes Badenus aus dem Jahre 1650.
Es handelt sich um eine Namensliste von 19 Schützenkönigen, wie wir annehmen dürfen, denn jeder von Ihnen hat ein und einer sogar zwei silberne „Schilder, so ahn das Kleinot (= Königskette) gehangen“ gestiftet, damit daraus ein Ciborium (= Hostienschale), ein Kelch und eine Patene gemacht würden. In dieser Liste findet sich dann auch der Satz,der für das Gründungsdatum unserer Bruderschaft herangezogen wird:
„Anno 1641 Henrich Conen ist der Schützenkönig geweßen.“
Es geht aber klar aus der Liste hervor, dass die Bruderschaft vorher schon bestanden haben muss. Immerhin ist jener Henrich Conen schon der 18. in der Liste. Die vorher genannten, bei denen kein Jahr angegeben wird, könnten etwa die Könige von 1624 bis 1640 gewesen sein. Das wissen wir aber nicht. Es liegt viel näher, dass wegen der Wirren des 30-jährigen Krieges (1618 – 1648) die Schützenfeste nur unregelmäßig gefeiert wurden und die Königsliste deshalb noch weiter in die Vergangenheit zurück reicht. Auch sind sicher nicht alle Könige genannt, denn es war durchaus nicht selbstverständlich, dass jeder König es sich leisten konnte, ein Silberschild für die Königskette zu stiften.
Wenn wir uns auf das Jahr 1641 beziehen, dann üben wir uns damit sozusagen in „historischer Bescheidenheit“. Mit Sicherheit ist unsere Schützenbruderschaft um einige Jahre älter.
Sebastian (* in Mailand oder Narbonne ) war ein römischer Soldat und wurde zu einem christlichen Märtyrer.
Der Name Sebastian stammt aus dem Griechischen und bedeutet „der Erhabene“. Sebastian zählt zu den bekanntesten frühchristlichen Märtyrern (gestorben um 304). Er verkörpert den „idealen Offizier“, der seine Pflicht bis auf das Äußerste erfüllt, soweit es sein Gewissen zuläßt.
Der Legende nach bekannte sich Sebastian, Hauptmann der Prätorianergarde am kaiserlichen Hof, öffentlich zum Christentum. Als der römische Kaiser Diokletian (284-305) von Sebastians Glauben erfuhr, ließ er ihn an einen Baum binden und von numidischen Bogenschützen erschießen. Er wurde jedoch von den Pfeilen nicht getötet. Die Witwe des Märtyrers Castulus namens Irene nahm sich seiner an und pflegte seine Wunden. Als er sich wieder erholt hatte, trat er dem erstaunten Kaiser öffentlich entgegen, um ihm die grausame Sinnlosigkeit seiner Verfolgungen vorzuhalten.
Diokletian ließ ihn daraufhin im Circus von Rom zu Tode peitschen und die Leiche in die „cloaca maxima“, die große Kloake, werfen. Sebastian erschien dann der Christin Lucina im Traum und wies ihr den Ort; sie holte den Leichnam heraus und bestattete ihn an der Apostelkirche an der Via Appia, unter der heutigen Kirche San Sebastiano ad Catacumbas.
Gioretti Statue am Grab in der Kirche San Sebastiano in Rom
Wegweiser zu den Katakomben und der Kirche des heiligen San Sebastiano in Rom.